Altes Wissen, Mythen, Märchen, Träume - neu geträumt
Mein eigener Malstil entwickelte sich durch das "Mess-painting", doch wurden die Bilder immer ganz anders als ursprünglich geplant. Aus dem Messpainting heraus (große Blätter werden mit spontaner Gestik gefüllt), entsteht ein abstrakter Malgrund, der - einfach oder mehrmals übermalt – einen breiten Fantasiebogen für Assoziationen bietet. Es tauchten Gestalten auf z.B.aus Träumen; ich war 7 Jahre in einer Traumgruppe, die auf den Jung´schen Traumsymbolen basierte, und hatte zu dieser Zeit eine Fülle von gehaltvollen Träumen, die mich tief in die archaische Symbolwelt einweihten und mich praktisch auf eine Reise zu mir selbst mitnahmen.Ich brauchte sie nur zu entdecken und gestalten; ein spannender Prozess des Sich-Einlassens, des Weglassens und des Übermalens, des An-sich-Zweifelns und des Sich-Vertrauens. Und so entstanden Bilder von ganz eigenwilligem authentischem Ausdruck und poetischer Qualität, manchmal humorvoll, manchmal märchenhaft.Ich war erstaunt und erfreut, wieviel Resonanz und Interesse die Bilder bei den Betrachtern hervorriefen. Anders erging es mir, als ich - anlässlich eines Vortrags von Erni Kutter über "Die drei Bethen" diese kraftvollen mythologischen Gestalten unserer Vorzeit kennenlernte. Gerade die in unserer Region des Fünfseenlands ansässigen Göttinnen wollte ich basierend auf der heimischen Sagenwelt wieder zum Leben erwecken. Da entstehen kraftvolle Bilder, die ich zwar konzipiere, jedoch dann auf ihre eigene Art entstehen lasse, ihnen Raum gebe, mich mit ihnen auf einen Dialog einlasse als Mensch und mich einlasse auf meine dienende Rolle als Künstlerin – bis das Tun ein Psalm wird und die Seele mit dem Bild schwingt und singt. Diese weiblichen Kräfte sind mir auch in meiner maltherapeutischen Arbeit wichtig, sind sie doch eine Kraftquelle für Mensch und Umwelt, für Heilwerden und Wohlergehen in uns und um uns herum. Ein anderes Thema ist Heimat und ihr breitgefächerter Begriff – angefangen von der Suche nach den Wurzeln im Außen bis zu den Kraftplätzen der inneren Heimat: das wird das Thema meiner nächsten Ausstellung sein …